Grand Hotel Europa von Ilja Leonard Pfeijffer

In dieser Angelegenheit von Hotels als Refugien von der Realität aus der tiefsten Entfremdung des Komforts, der nie ein Zuhause macht, erinnere ich mich immer an den erfundenen Hotelführer von Oscar Sipan. Hotelzimmer, durch die Charaktere gehen, die kaum Zeit haben, diesen Raum zu besetzen, und deren Geister dort bleiben und sich um den nächsten Ankommenden kümmern.

Ein Schriftsteller sollte auf der Suche nach Inspiration immer in ein Hotel flüchten. Denn dort ruhen Berühmte und Niemande ihre Träume im Wandel, bis der Check-out sie dazu zwingt, ihr "wirkliches" Leben wieder aufzunehmen. Vielfältige Menschen, die zwischen Geschäftsbesuchen, flüchtigen Liebschaften, Symposien oder Rockkonzerten vage gespenstische Eindrücke davon hinterlassen, was sie gerne gewesen wären.

In diesem Buch ist ein Autor elektrischer Prosa wie Leonard Pfeijffer an der Reihe. Praktisch lyrische Passagen des Vitalismus verwandelten sich in viszerale oder spirituelle Sonette. Denn in ein Hotelzimmer passt alles, vom größten Kater bis zum Krimi oder den flüchtigen Notizen des zum Gelegenheitspoeten gewordenen Reisenden...

Während der Recherche für ein Buch über Massentourismus erleidet ein Schriftsteller namens Ilja Leonard Pfeijffer eine schmerzhafte Trennung und beschließt, alles stehen und liegen zu lassen, um seine Erinnerungen zu ordnen. Als Ruheort wählt er das Grand Hotel Europa, ein Haus mit glanzvoller Vergangenheit und ungewisser Zukunft, bewohnt von einer Schar skurriler Gestalten.

Der Autor hat es sich zur Aufgabe gemacht, seine explosive Beziehung zu Clio, einem italienischen Kunsthistoriker mit einer kühnen Theorie über Caravaggios letztes Gemälde, schriftlich zu rekonstruieren, und je weiter er bei seiner Aufgabe fortschreitet, desto mehr wächst seine Faszination für die Mysterien des Hotels. Gespräche mit den anderen Gästen bringen ihn unterdessen dazu, über den Niedergang des alten Kontinents nachzudenken.

„Grand Hotel Europa“ ist ein monumentaler Roman, der „sotto voce“ mit großen europäischen Denkern und Schriftstellern, von Virgil, Horace oder Seneca über Dante bis zu Thomas Mann und George Steiner, in Dialog tritt.

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Grand Hotel Europa
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